Donnerstag, 27. Oktober 2016

Vom Techno-Mond bis Thez – ein Stimmungsbild zum Zyklusende

Die aktuelle Entwicklung der PERRY RHODAN-Serie steht bei den Treffen des Mannheimer PERRY-Stammtischs mal mehr, mal weniger im Mittelpunkt. Mal wird emsig spekuliert, manchmal unterhält man sich eher über andere Themen, die gar nichts mit Perry und Co. oder Science Fiction überhaupt zu tun haben.

Wenn sich allerdings ein PERRY-Zyklus dem Ende zuneigt, dann steigt natürlich die Spannung, wird stärker diskutiert, welche Rätsel gelöst werden und auf welche Art und Weise. Vor allem seit die PERRY-Autoren Hartmut Kasper (Wim Vandemaan) und Christoph Dittert (Christian Montillon) die Exposé-Leitung übernommen haben, wird beim Mannheimer Stammtisch natürlich vermehrt diskutiert und spekuliert, denn Christoph Dittert und auch PERRY-Team-Autorin Verena Themsen besuchen den Stammtisch mehr oder weniger regelmäßig.

Die Zyklen »Das Atopische Tribunal« und »Die Jenzeitigen Lande« haben immer wieder für Gesprächsstoff gesorgt, vor allem deswegen, weil seit PERRY-Roman 2700 »Der Techno-Mond« viele neue Schauplätze und Rätsel eröffnet wurden und die Serie die ein oder andere Veränderung gesehen hat.

Zum Ende des »Jenzeitigen Lande«-Zyklus haben wir daher unsere Stammtisch-Besucher gefragt, sie mögen uns doch verraten, ob und warum ihnen der Zyklus gefallen hat – oder auch nicht. Es haben uns leider nicht allzu viele direkte Rückmeldungen erreicht, aber zusammen mit den Gesprächen der vergangenen Stammtisch-Treffen ließ sich dennoch ein Stimmungsbild zeichnen.

Selten hat ein Zyklusende so polarisiert wie beim Abschlussroman 2874. Manche waren enttäuscht, manche waren begeistert, viele waren insgesamt zufrieden.
Enttäuscht waren die Leser, weil über einen so langen Zeitraum viele Rätsel geboten worden waren, die vermutlich auch so schnell nicht gelöst werden, von denen aber viele im Laufe der Zeit erwartet hatten, dass sie mit Heft 2874 gelöst werden. Das hat eine hohe Erwartungshaltung geschaffen, die zwangsläufig zu Enttäuschung führen musste, je nachdem wie »richtig« man spekuliert hat, welches Rätsel wichtiger ist, welches zyklusrelevant ist, welches erklärt werden könnte.

Mit den einzelnen Romanen, den Abenteuern, den Schauplätzen, den Figuren und der Autorenleistung insgesamt waren die meisten Leser zufrieden und mehr.
Nur dass die beiden Zyklen so weitgespannt waren, über einen so langen Zeitraum und im Vergleich zu gewohnten 100er-Zyklen zumindest dem Anschein nach mehr offenblieb als sonst, das bemängelten die meisten der Befragten.

Den Roman 2874 »Thez« mochten manche somit gar nicht oder wenig, es gab aber auch Lob für die Autoren und der ein oder andere verglich den Roman mit Heft 1000 »Der Terraner« von William Voltz. »Thez« bietet viel Stoff für Spekulation, gerade in Bezug auf den kosmischen Hintergrund der Serie und ihre Zukunft. Stichwort »Scherung«: Das bot Anlass zu vielfältigen Spekulationen.

Spekulationsskizze: Wie ist das jetzt mit Thez und der Scherung und wo ist Atlan?


Auch in Bezug auf ungelöste Rätsel und den neuen Zyklus. Viele Leser befürchten jedoch, dass die ungelöstusen Rätsel oder angerissenen Themen zu lange auf sich warten lassen könnten. Dazu gehören Dinge wie: Reginald Bull und sein chaotarchisch geprägter Zellaktivator, die Stadt Allerorten, der Adaurest, der evtl. bevorstehende Weltenbrand, der Techno-Mahdi etc.

Bemängelt wurde zudem, dass manche Themen und Figuren am Ende kaum oder gar nicht mehr Erwähnung gefunden haben, was aber in wenigen Sätzen zumindest hätte angerissen werden können: die Posbi-Paranoia, Viccor Bughassidow und seine KRUSENSTERN, die Gravo-Architekten oder Toufec und Shanda Sarmotte.
Speziell bei Heft 2874 tauchten Fragen auf, warum nach so langer Reise in die Jenzeitigen Lande Atlan beispielsweise nicht mehr oder genauer gefragt hat, auf Antworten von Thez gedrängt hat.

Inzwischen läuft der neue Zyklus »Sternengruft« schon ein paar Wochen und bei den Stammtisch-Treffen wird schon wieder emsig spekuliert. Und worauf die PERRY-Leser sich freuen können, verrät Verena Themsen in ihrem Zyklen-Rück- und -ausblick aus Autorensicht:
 
»An diesem Zyklus (2700-2874) mitzuschreiben hat mir Spaß gemacht, weil ...

* alte Völker neu beleuchtet wurden,


* neue Völker und Personen mit schillerndem Hintergrund eingeführt wurden,


* ich über Arkon schreiben konnte (selbst wenn es Arkons Niedergang war ...),


* ich über Arkoniden schreiben konnte,


* ich über Atlan schreiben konnte!


Besondere Höhepunkte für mich und meine Entwicklung waren natürlich der Viererblock in Zusammenarbeit mit Andreas Eschbach, und mein Solo-Roman über Germos Hintergrundgeschichte. Beides hat mir Möglichkeiten eröffnet, wieder einen Schritt weiter zu gehen, mehr zu wagen und neue Sicherheit zu gewinnen, die sich ja unter anderem darin äußert, dass ich nun definitiv vier Romane im Jahr schreibe, trotz der Übernahme der Verantwortung für die Risszeichner.


Im Moment schreibe ich natürlich bereits mit ähnlicher Begeisterung an den Minizyklus-Romanen, weshalb ich allen ein wenig voran bin, und ich verspreche euch, dass das bunte Ideen-Feuerwerk nicht nachlassen wird :) Wie immer wird das natürlich nicht jedem zusagen, denn bekanntermaßen macht wer viel macht auch viel falsch, aber ich hoffe, dass die Mehrheit doch den Sense of Wonder in dieser Geschichte, die einig
e in 2874 noch offen bleibende Themen des Zyklus' zu Ende führt, zu schätzen wissen wird.


In diesem Sinne - Ad Astra, oder besser: Zu neuen Sternen!
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(gh)

2 Kommentare:

  1. Atlan hat mit einer Atopischen Sonde die JenZeitigen Lande verlassen und wird höchstwahrscheinlich nicht auf der Zeitlinie Richtung THEZ zurückkehren. Ganz sicher wird er zur nunmehrigen Zeitlinie Perrys zurückkehren aus dieser künstlichen Realität der JenZeitigen Lande. Daher ist eure Spekulationsskizze meiner Meinung nicht richtig. Es gibt keinen einleuchtenden Grund warum er nach dem Zeitriss in der abgetrennten Zeitlinie zurückkehren sollte ...

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  2. Danke für den Kommentar. Und ja, es dürfte sich mit Atlan so verhalten wie es Adolf Faber dargestellt hat.
    Was die Skizze im Artikel zeigt, ist eben nur eine Spekulation, einfach mal eine zeichnerische Hilfe, was denn sein könnte, nicht unbedingt, was tatsächlich dann auch in der Serie mal eintrifft.

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