Für unseren Stammtisch-Blog haben wir den Besuchern unseres Stammtischs schon ab und an die sogenannten »ultimativen Fragen« gestellt. Beispielsweise wie die Besucher zu PERRY und unserem Stammtisch gekommen sind und ähnliches. Jetzt, im Jubiläumsjahr, bringen wir hier monatlich ein Interview. Nach unseren »Urgesteinen« Roman, Fred und Jürgen stellt sich unseren Fragen diesmal Gerhard, der nicht von Anfang an dabei war, aber inzwischen doch immerhin bereits seit knapp 6 Jahren den Stammtisch besucht.
1. Wie bist du zu PERRY RHODAN gekommen? Was war dein erster Kontakt mit der größten Science Fiction-Serie?
Zur PERRY RHODAN-Serie kam ich über einen alten Schulfreund in den 1980ern. Damit begann auch sozusagen meine erste Fandom-Phase, die auch ein paar Jahre anhielt. Die unerschöpfliche Bücherkiste meiner Großmutter weckte ein paar Jahre vorher mein Interesse für Literatur und letztlich auch fürs Schreiben. Mein Großvater war Koch und Konditor und sein kreatives Talent habe ich wohl geerbt, wenn auch das Schreiben meine kreative Spielwiese wurde. Zwei meiner damals amateurhaften Stories wurden auf der Leserkontaktseite gedruckt. Mit besagtem Schulfreund und zwei weiteren Mitstreitern erstellte ich später sogar ein eher bemühtes Fanzine mit dem Namen »Terrania City Limits«. Immerhin, es wurde von Klaus Frick damals in Heft 1480 bei den Clubnachrichten erwähnt. In meiner Heimatstadt Straubing lebte der damalige PERRY-Redakteur Günter Schelwokat. Für die zweite »Terrania City Limits«-Ausgabe wollten wir ein Interview mit ihm führen; ich hatte bereits telefonisch Kontakt aufgenommen und er war nicht abgeneigt, doch wie es so ist, manches im Leben verändert sich; nach dem Schulabschluss kamen Ausbildung bzw. Studium, der Kontakt unter uns Freunden blieb zwar über die Jahrzehnte, doch andere Dinge waren wichtiger geworden und für eine gewisse Zeit verlor sich das Interesse an SF und PERRY.
2. Welches war dein erstes PERRY RHODAN-Heft, -Buch, -Taschenbuch oder -Hörspiel?
Ich habe mich damals erst mal durch alle in der Straubinger Stadtbibliothek vorhandenen Silberbände gelesen. Somit war streng genommen mein erster PERRY-Heftroman die Nummer 1 in der Silberbandversion. Mein erstes selbst am Kiosk gekauftes PERRY-Heft dagegen war Heft 1328 »Die Harmonie des Todes« von Robert Feldhoff, dessen Serieneinstand dieser Roman zugleich war. Dank diverser damals noch laufender Nachauflagen und häufiger Antiquariatsplünderungen habe ich dann aber die komplette Serie und was damals sonst noch greif- und lesbar war im Perry- und Atlanversum verschlungen. Irgendwann ereilte mich dann eine mehrjährige Perry-Leseabstinenz; ich verfolgte aber über den Austausch mit oben genanntem Freund und das Internet die Entwicklung der Serie, bis mich schließlich der damalige Debütant Robert Feldhoff, der inzwischen längst Exposé-Autor war, wieder mit Heft 2400 zurück ins Perryversum holte. Damit begann mein Wiedereinstieg als Leser. Wenn man so möchte, habe ich mit zwei Feldhoff-Romanen zwei »erste PERRY-Hefte«.
3. Welche ist deine Lieblingsfigur und warum?
Atlan, Roi Danton, Gucky, Alaska, Icho Tolot und auch Perry selbst. Das sind so in etwa meine Favoriten. In etwa deshalb, weil ich mich als Leser über die Jahre auch verändert habe. Was ich früher spannend fand, das empfinde ich heute vielleicht als vorhersehbar und umgekehrt. Von daher schwankt je nach Zyklus und Leselaune die Favoritenrolle der genannten Lieblingsfiguren. Und zudem gibt es viele Nebenfiguren, die ich ganz gern mag. Beodu hatte es mir im Tarkan-Zyklus angetan zum Beispiel.
4. Wer ist dein Lieblingsautor und warum?
Da ist es wie mit den Lieblingsfiguren. Auch das schwankt, ist eher abhängig von Einzelromanen. Meine Lesegewohnheiten oder -vorlieben haben sich über die Jahre verändert. Manche Romane, die ich früher toll fand, erscheinen heute manchmal eher »altbacken« geschrieben. Auch das eigene Schreiben bringt einen anderen Blick auf Texte. Daher kann ich auf die Frage nur mit einer Aufzählung beantworten, die keine Rangliste darstellt: William Voltz, Clark Darlton, Thomas Ziegler, Ernst Vlcek, Hans Kneifel, Robert Feldhoff, Marc A. Herren, Hubert Haensel, Michael Marcus Thurner, Susan Schwartz, Wim Vandemaan, Leo Lukas und Verena Themsen gehören jedenfalls zu meinen Lieblingsautoren.
5. Was liest du noch außer PERRY RHODAN? Liest du noch andere Science Fiction-Bücher oder -Romane?
Literatur und Bücher, Lesen und das Schreiben sind meine Leidenschaft – privat und teils auch beruflich. Somit interessiert mich literarisch zunächst so ziemlich alles, ganz egal welches Genre, welche Autoren oder ob Unterhaltungsliteratur oder Sachbuch. Neben PERRY RHODAN lese ich gerne Science Fiction, Fantasy oder generell Fantastik. Das reicht von Klassikern wie Stanislaw Lem, Isaac Asimov oder Frank Herbert über Philip K. Dick und Dan Simmons bis zu aktuellen Autoren wie Andreas Eschbach oder Ted Chiang. Auch Clive Barker und Stephen King gehören mit zu meinen Favoriten.
Außerhalb der Fantastik geht es auch ziemlich querbeet. Ich nenne da einfach mal spontan ein paar Autoren: Haruki Murakami, Hermann Hesse, John Irving, Heinrich Heine, Rafik Schami, Helmut Krausser, Alexander von Humboldt , Feridun Zaimoglu, Robert Gernhardt, Hubert Fichte und viele und vieles mehr.
6. Wie lange besuchst du schon den Stammtisch? Was ist der Grund für deinen Besuch des Stammtischs?
2010 besuchte ich das erste Schreibcamp von Michael Marcus Thurner und Frank Borsch, lernte dort Michelle Stern kennen, mit der ich Jahre später unter dem Pseudonym Francis Farmer einen MADDRAX-Roman schreiben durfte. Vor dem Schreibcamp hatte ich Kontakt zu PERRY-Autor Hartmut Kasper (Wim Vandemaan) gesucht und durfte 2010 im Rahmen der STELLARIS-Reihe Folge 20 »Bruchschokolade« beisteuern (in PERRY 2574). All das passierte schon nach meinem Wiedereinstieg in die PERRY RHODAN-Serie. Auch Mitglied der PERRY RHODAN-FanZentrale war ich da schon und hatte auch schon ab und an einen Artikel oder eine Story für das Mitgliedermagazin SOL beigesteuert. Und ich wusste auch schon, dass es einen PERRY-Stammtisch in meiner Nähe gibt. Warum es dann so lang gedauert hat bis ich mal hingefahren bin? Keine Ahnung. Das erste Mal war ich jedenfalls 2011 dabei, also kurz vor dem WeltCon. An diesem Abend war Marc Herren dabei, der mich ermuntert hatte, eine STELLARIS-Story zu schreiben. Marc, der damals den WeltCon mitorganisierte, informierte da eben auch über den WeltCon bzw. holte sich selbst auch Informationen über Mannheim. Ein paar Stammtischmitglieder waren dann beim WeltCon auch als Helfer dabei. Zudem waren neben Marc auch weitere Autoren anwesend wie Verena Themsen, Christian Montillon, Manfred H. Rückert und Michelle Stern. Eine gute Gelegenheit also auch Marc und Michelle, die ich aus dem Schreibcamp kannte, mal wieder zu treffen. An dem Abend kam ich dann auch schnell mit anderen Besuchern ins Gespräch, vor allem Stammtischorganisator Roman und auch Roger haben sich gleich um mich als Neuling »gekümmert«. Ich kann mich auch noch erinnern, dass ich mich mit Robert und Jürgen ausgetauscht habe, wie wir zu PERRY gekommen sind und so. Jedenfalls hat dann später Marc seine Autorenkollegen vorgestellt und dabei hat er dann völlig überraschend auch noch mich als STELLARIS-Autor erwähnt. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, bin auch entsprechend rot geworden und ich glaube es war Jürgen, der dann scherzhaft so in etwa zu mir gesagt hat: »Na, das hättest du aber schon erwähnen können, dass du schreibst.« Tja, das blieb mir von meinem ersten Stammtischbesuch natürlich im Gedächtnis. Seitdem bin ich dabei und über die Jahre auch einigermaßen aktiv beim Stammtisch und im Fandom insgesamt geworden. Und Gucky-Kekse mache ich seit ein paar Jahren für die Weihnachtsstammtische, aber auch zu anderen Gelegenheiten. Die Geschichte zu den Gucky-Keksen und natürlich auch das Rezept gibt es zum Nachlesen im PERRY RHODAN-Report in PERRY-Heft 2888. Inzwischen unterstütze ich Roman bei den Stammtischplanungen und wir betreiben diesen Blog für den Stammtisch, wobei wir natürlich dabei, wie auch insgesamt, die Ideen und Anregungen aller Besucher mit aufnehmen. Und dieses kreative Miteinander, aber auch das Fachsimpeln über die Serie sind der Grund, warum ich beim Stammtisch bin. Aber es geht nicht nur um PERRY. So über die Jahre entwickeln sich Freundschaften, man trifft sich auch außerhalb des Stammtischs. Wie bei meinem ersten Besuch ist es gerade auch dieser zwanglose, unkomplizierte und freundschaftliche Umgang miteinander, der aus so einem PERRY-Stammtisch ganz im Sinne »unseres Terraners« eine so unterhaltsame, interessante bunte Truppe macht.
(gh)
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