Donnerstag, 23. März 2017

Unterwegs mit Gucky 16: ESA-Vorträge in Heppenheim

In letzter Zeit hatten Perry und ich es eher mit ernsten, im wahrsten Sinn des Wortes in die Tiefe gehenden Themen zu tun: eine Materiesenke, ein Chaotarch, der wie die Leere ist oder eine Superintelligenz namens KOSH, die wie ein Lot ist. Glücklicherweise gab es auch Erholungspausen, in denen Perry und seine Enkelin Farye gerne über Raumschiffe, Gleiter und das Fliegen damit fachsimpeln. Bei solchen Gesprächen halte ich mich eher zurück. Mit einem ehemaligen Risikopiloten und einer begabten Raumschiffpilotin diskutiere ich lieber nicht. Als altgedienter Universenretter lasse ich mich lieber chauffieren oder teleportiere. Wozu ist Mausbiber schließlich Multimutant? Und Perry erzählte seiner Enkelin mal wieder davon, wie entbehrungsreich sein Training als Risikopilot war und wie schwer der erste Flug zum Mond im Vergleich zu unseren heutigen NGZ-Zeiten mit Antigrav und dergleichen. Da kam mir die Gelegenheit gerade recht, mit meinen Freunden vom Mannheimer PERRY-Stammtisch eine Informationsveranstaltung der Europäischen Weltraumorganisation – in Perrys Muttersprache: European Space Agency (ESA) – zu besuchen. Da konnte ich mich mal informieren lassen, wie es denn um die Weltraumfahrt in dieser Zeit bestellt war.

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Sternenwarte Heppenheim, die öfter über so ziemlich alles informiert, was so mit Astronomie und Raumfahrt zu tun hat. Allerdings finden diese Veranstaltungen meist in der Sternwarte statt. Diesmal war man jedoch in den Kurfürstensaal in der Stadt ausgewichen. Ein etwas altertümliches und fast gegensätzliches Ambiente im Vergleich zum Thema »Weltraum und Raumfahrt«, aber durchaus schick und gemütlich.


Zunächst erzählte Matthias Maurer von der Raumfahrt und vor allem vom Training der Astronauten. Oder genauer gesagt der zukünftigen Astronauten. Matthias Maurer war selbst noch nicht im All, aber seine erste Mission steht wohl bald bevor. Darauf hat er sich auf alle Fälle schon mal gewissenhaft vorbereitet. In einer Art Trainingslager unter Wasser ebenso wie mit einem längeren Aufenthalt in einer Höhle. Das Training unter Wasser bereitet auf die Verhältnisse in der Schwerelosigkeit vor. Antigrav und dergleichen gibt es hier nämlich nicht. 

Der zukünftige Astronaut Matthias Maurer und seine Vortragsthemen
Beim Höhlenaufenthalt stellen sich die Astronauten den Herausforderungen einer neuen und ungewohnten Arbeitsumgebung, in der sie mit wenig Ausrüstung auskommen müssen, die sie durch enge Höhlengänge mitbringen. So ähnlich wie die Astronauten es dann auf Raumstationen und unter anderen begrenzten Verhältnissen wie auf einer Mondbasis oder bei einem Flug zum Mars vorfinden. Dabei quetschten die Astronauten sich in den Höhlen auch teils durch sehr enge Gänge. Das wäre nichts für meinen wohlgeformten Mausbiberkörper. Gut, einem eventuellen Steckenbleiben kann ich zum Glück durch Teleportieren entgegenwirken. 
Aber SERUN-Helm ab, was die Nachwuchsastronauten da für ein Training absolvieren.

Beim zweiten Vortrag erzählte dann ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner recht humorvoll und auch kritisch und realistisch von möglichen zukünftigen Mond- und Marsmissionen, und ob Raumfahrt überhaupt sinnvoll ist.

ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner

Was für eine Frage! Aber ich habe schon bemerkt wie sehr sich die Welt meiner Chronisten doch von meiner unterscheidet. Wie praktisch und schnell und unfassbar weit Perry und ich so gelangen können; Hyperimpedanz hin oder her. Luna und Mars sind für uns ja wirklich nur ein Karottenwurf entfernt sozusagen. Jahre brauchen wir zum Mars nicht, eher in weit entfernte Galaxien.

Nach den interessanten Vorträgen machte ich mich dann wieder auf den Sprung zur RAS TSCHUBAI. Auf alle Fälle hatte mich die Sache mit den Höhlen neugierig gemacht. Ob Perry sich wohl auch durch Höhlen gequetscht hat während seines Astronautentrainings? Na, da werde ich unseren Herrn Risikopiloten mal drauf ansprechen, wenn wir die Sache mit der Sternengruft hinter uns gebracht haben.
(Text und Fotos: gh)

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