Montag, 23. Januar 2023

Aus den Geheimakten des TLD 13: »Festung Atlantis« im Blick

Zum 60-Jahre-Jubiläum der Figur Atlan erschien 2022 in der SOL 107 ein Artikel zum Titelbild des PERRY RHODAN-Romans Nummer 60. Zum Jahresauftakt bringen wir den Artikel nun noch an dieser Stelle.
Der Arkonide Atlan betrat 1962 in PERRY RHODAN-Roman 50 »Der Einsame der Zeit« die kosmische Bühne. Atlan wurde rasch eine der beliebtesten Figuren der Serie, was nicht verwundert angesichts der ereignisreichen Vergangenheit des Arkoniden. Bereits im ersten Atlan-Abenteuer wurde von dieser Vergangenheit berichtet und fand mit den Erlebnissen auf dem nach Atlan benannten Kontinent Atlantis seine Fortsetzung erstmals in PERRY RHODAN 60 »Festung Atlantis«.
Das Titelbild zu diesem Heft stammt von Johnny Bruck und zeigt eine klassische Bruck-Komposition. Über das Titelbild und seine Wiederverwendung und damit verbundenen Veränderungen, berichtet Frank Gerigk in seinem Bruck-Band »Perry Rhodan-Illustrator Johnny Bruck - Der meistpublizierte Künstler des Universums« (S. 226 ff.).
So soll an dieser Stelle nur ein kurzer Abriss verschiedener Titelbild-Versionen gegeben werden, jedoch mit dem Fokus auf einem interessanten Bild-Detail.

Bruck zeigt mit dem Titelbild zu »Festung Atlantis« ein klassisches Motiv der Science Fiction: die Begegnung zweier Kulturen. In diesem Fall der arkonidischen und der terranisch-atlantischen. Bei der Darstellung der Atlanter ließ sich Bruck von süd- oder mittelamerikanischer Kultur (Maya, Tolteken, Inka) inspirieren.
Ein »klassischer« Bruck könnte man das Bild nennen, es weist aber, wie eingangs erwähnt, ein interessantes Detail auf.
Auf der Kleidung der Figur im Vordergrund ist auf dem Umhang offenbar ein Hakenkreuz zu sehen.
Bei späteren Nachauflagen oder anderen Produkten wurden die entsprechenden Titelbilder reproduziert, teils neu gemalt und je nach Format teils auch beschnitten.
Dementsprechend ist bei späterer Wiederverwendung das genannte Detail nicht zu sehen.
So beispielsweise bei der zweiten Auflage von »Festung Atlantis«, der Jubiläumsausgabe von Silberband 8 oder der entsprechenden Hörbuch-Edition.







Bei den Titelbildern der dritten und vierten Auflage von »Festung Atlantis« ist besagtes Detail wiederum nicht abgeschnitten, verdeckt oder anderweitig unkenntlich gemacht.





Angesichts des biographischen Hintergrundes eines Johnny Bruck darf man allerdings bezweifeln, dass der Künstler tatsächlich, wenn auch nur als auf den ersten Blick nicht unbedingt auffälliges Detail, ausgerechnet ein Hakenkreuz abgebildet haben soll.
Vielmehr dürfte es sich um eine Swastika handeln, also ein hinduistisch-buddhistisches Glücksymbol , eine in verschiedensten Variationen dargestelltes Kreuz mit abgewinkelten Balken (Sonnenrad-Interpretation).
Beim Titelbild der fünften Auflage ist das missverständliche Detail mit einem Aufkleber überdeckt, der auf die im Heft abgedruckte Risszeichnung hinweist.



Mit entsprechender Sammlersorgfalt lässt sich besagter Aufkleber übrigens rückstandlos ablösen, sodass man das vollständige Titelbild in Augenschein nehmen könnte.



Es liegt auch ein Exemplar vor, bei dem der Sammler offenbar den Aufkleber ebenfalls sorgfältig abgelöst hat, das darunter zum Vorschein gekommenen Symbol allerdings deutlich unkenntlich gemacht worden ist.



Silberband 8 enthält den Roman »Festung Atlantis« und das Titelbild ziert auch den Silberband. Das Swastika-Symbol ist dabei allerdings deutlich bearbeitet und zeigt mit den vier Punkten und einer »runderen« Ausprägung deutliche Merkmale eines Swastika-Zeichens, also eines Symbol des Glücks und keinerlei ideologisch pervertierte Ausprägung.




 

 

 

(Idee: rf; Text: gh)

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