Bei Veranstaltungen, bei denen der Mannheimer PERRY-Stammtisch die Serie präsentiert, nutzen wir auch die Gelegenheit, die verschiedenen Produkte der PERRY RHODAN-FanZentrale anzubieten. Nicht nur bei den Besuchern, sondern auch beim Stammtisch selbst, finden vor allem die Romane der PERRY RHODAN-FanEdition guten Anklang. Unser Stammtisch-Besucher Heiko hat im Anschluss an die Lektüre der aktuellen FanEdition daher auch gleich eine Rezension dazu verfasst
Die neue PR-FanEdition Nr. 16 »Der Weg der Bewährung« ist erschienen und die Autorin Angelika Rützel schreibt über Michael Rhodan in der Zeit zwischen seinem Studium und seinem Eintritt bei den Freihändlern. Die Motivation und der Klappentext versprechen, dass in diesem Roman die Härte und die Herkunft von Michaels Führungsqualitäten erläutert werden.
Zum Inhalt:
Der Roman beginnt mit einer Geburtstagsfeier der Rhodan-Kinder, bei dem u.a. bekannte Figuren wie Atlan, Bully, Gucky und Mory Rhodan-Abro dabei sind. Die Autorin nutzt dieses Fest, um die Dynamiken der Familie Rhodan und der engen Freunde darzustellen. Ein Ereignis, das nicht direkt mit Michael zu tun hat, rundet dabei diese Veranstaltung auf eine interessante Weise ab.
Während dieses Ereignisses erteilt Perry Rhodan seinem Sohn seine Zustimmung, dass dieser in einem einjährigen Sonderausbildungsprogramm bei der USO teilnimmt. Dieses Programm sei besonders hart und soll die Teilnehmer zu Elitekräften ausbilden. Michael erhofft sich von der Teilnahme, dass er selbst etwas erreichen kann, ohne durch seinen Namen Rhodan Tore und Türen geöffnet zu bekommen.
Der wesentliche Rest des Romans handelt von ebendieser Ausbildung, den harten Bedingungen und Michaels Entwicklung in Richtung Führungskraft. Dabei bekommt die Gruppe und insbesondere Michael Gegenwind und muss sich gegen sogar gegen Angriffe auf sein Leben wehren. Der Höhepunkt ist ein Raumgefecht, bei dem Michael die Verantwortung nicht nur für das Schiff, sondern auch für eine wichtige Persönlichkeit übernehmen muss und sich seinem Feind stellt.
Bewertung:
Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen. Mit der Charakterisierung Michaels bietet er ein durchaus interessantes Thema und der Autorin gelingt es meiner Meinung nach die Verhältnisse zwischen Perry, Atlan, Michael, Suzan und Mory überzeugend darzustellen. Atlan wird dabei als »Zweitvater« etabliert und auch Perry Rhodan zeigt als Familienvater erfrischende Härte. Interessant außerdem die Beschreibung des Vater-Sohn-Verhältnis zu Beginn und zum Ende. Die Entwicklung von Michaels Charakter wird im Laufe des Romans logisch und konsequent fortgesetzt und trägt für mich zu einer erheblich plastischeren Vorstellung dieses Charakters bei.
Die Handlung und Schreibe ist kurzweilig und es entstehen trotz nahezu 40 Seiten Vorgeplänkel vor dem Ausbildungsprogramm keine Längen. Lediglich am Ende hätte die Autorin ein wenig kürzen können. Die Dialoge wirkten insgesamt etwas militaristisch, was aber zum Stil der früheren PR-Hefte passte und so ein wenig alten Flair erzeugt haben.
Was mir beim Lesen nicht so gut gefallen hat, war der etwas sprunghafte Perspektivenwechsel innerhalb eines Abschnittes. So kommt es häufig vor, dass in einem Abschnitt von einer Person plötzlich ein kompletter Absatz aus der Perspektive einer anderen Person beschrieben wird und anschließend wieder zurückwechselt.
Daneben gab es einige logische Probleme, die mir etwas Stirnrunzeln beschert haben.
[Achtung! Den folgenden Absatz bitte nicht lesen, wenn man nicht möchte, dass einem zu viele Handlungsdetails im Voraus verraten werden (Spoiler). Zum Lesen bitte den folgenden Text nach der Klammer bis zum Hinweis Ende des Spoilers markieren.] Dass es während einer Geburtstagsfeier einer solch hochrangigen Familie zu Handgreiflichkeiten kommen kann und dieser Person überhaupt Einlass gewährt wird (von Perry Rhodan persönlich!), erscheint ebenso unlogisch wie die Tatsache, dass der Lordadmiral der USO mit einer 60m-Korvette ohne erfahrenes Personal in den Einsatz geht (und natürlich angegriffen wird). Dass man dann auch noch trotz eines Bodeneinsatzes mit Gefahrenpotenzial keinen (!!!) menschlichen Arzt an Bord hat, entzog sich vollends meinem Verständnis.
[Ende des Spoilers]
Auch eine regelmäßige Überprüfung von Personen und der Abgleich von Ereignissen bekommt schon heute Chloe O’Brien aus »24« besser hin als die USO Spezialisten in 400 Jahren.
Die Aufmachung des Bandes war in Ordnung, das Titelbild passte zu einer Szene des Romans. Ärgerlich bzw. witzig waren einige Rechtschreibfehler wie die »Feierleitzentrale« ;-)
Fazit:
Die Logikbrüche stören den Lesegenuss des Romans nur minimal und sind zu verschmerzen. Der Fokus der Autorin war ohnehin die Charakterbeschreibung und Entwicklung von Michael und anderen. Das ist ihr in meinen Augen sehr gut gelungen und ich habe den Roman in einem Durchgang gelesen. Allein schon die Lektüre des Familienfestes lohnt sich. Ich kann diesen Roman ohne Bedenken weiterempfehlen und würde ihn wieder kaufen.
Idee und Relevanz des Themas: 9/10
Charakterdarstellungen: 9/10
Spannung: 8/10
Überzeugende und logische Handlung: 6/10
Aufmachung und Lektorat: 7/10
Weiterempfehlung: Ja
(hh)
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