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1. Wie bist du zu PERRY RHODAN gekommen? Was war dein erster Kontakt mit der größten Science Fiction-Serie?
Kurioserweise bin ich über Clark Darlton also Walter Ernsting (WE) zu PERRY RHODAN (PR) gekommen, weil WE zu Lebzeiten ja auch ein Freund von Erich von Däniken (EvD) war. Mit EvD bin ich ja auch befreundet und durch diese gemeinsame Freundschaft war WE auch des Öfteren bei der Ancient Astronauts Society auch mit eigenen Vorträgen, wo es um die Frage ging: Hatten die Erdlinge in vorgeschichtlichen Zeiten Besuch aus dem Weltall erhalten. Dies hat WE auch sehr interessiert und dort habe ich ihn auch persönlich kennen gelernt und bin dann über WE dann auch zu PR gekommen. Obwohl mir PR natürlich auch vorher ein Begriff war. 1979 war dieser große Kongress der Ancient Astronaut Society in München, wo WE zu Gast war und dort ist es eigentlich dann auch losgegangen mit den ersten Cartoons, wo ich WE, EvD und andere karikiert habe. Kennengelernt habe ich WE aber bereits 1977 und zwar zusammen mit EvD. Beide waren dort in einer Volkshochschule in Wien, wo sie Vorträge hielten mit anderen grenzwissenschaftliche Autoren. Dort habe ich die beiden also erstmals leibhaftig wahrgenommen. Zu der Zeit war ich noch mehr auf EvD fixiert, was sich in den nächsten Jahren dann aber verlagert hat. Es ist so, dass mich beide enorm beeinflusst haben in meinem ganzen Schaffen. Einerseits als Karikaturist, aber andererseits als Schriftsteller, der ich ja auch bin und der über rätselhafte Phänomene und Funde der Geschichte schreibt: Von »Das Licht für den Pharao« über »Dinge, die es nicht geben dürfte« bis zuletzt »Steinzeitastronauten«, wo es um Felsbildrätsel in den Alpen geht. Da gibt es dann immer wieder Verbindungen zu WE und EvD. Dies begleitet mich mein ganzes Leben lang. Und beide sind auch mitverantwortlich dafür, dass ich meinem erlernten Beruf, wo ich als Vermessungstechniker auch etwas Anständiges gelernt habe, 1987 aufgegeben habe. Nachdem der Rüsselmops 1985 im Perry Rhodan Report gelandet ist und ich seitdem nun ja überhaupt keine finanziellen Sorgen mehr habe (im Hintergrund allgemeines Gelächter; also: Vorsicht, Ironie). Der Erfolg war sensationell und ich musste deshalb ja meinen erlernten Beruf an den Nagel hängen und seitdem lasse ich es mir gutgehen und zeichne einmal im Monat meinen Rüsselmops und so geht es dahin.
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Meine ersten PR-Romane waren dann natürlich auch die Hefte von Walter Ernsting, aber eben nicht nur PR sondern WE hat natürlich auch viele andere Romane geschrieben, bis hin zu den Uranfängen wie »Sprung ins Ungewisse« aus den 50er Jahren. Die ganze PR-Reihe habe ich nun aber bei Gott nicht gelesen, um ehrlich zu sein, sondern nur ein paar ausgesuchte Romane, wobei ich dann aber doch den Überblick verloren habe, welcher der erste PR Roman war. Natürlich ist man dennoch mit dem Perryversum verbunden und es ist unglaublich, wie viele interessante Leute ich über diese PERRY RHODAN-Schiene kennen gelernt und auch Freunde gefunden habe. Dass dies über die Jahrzehnte auch so hält, das bedeutet mir unheimlich viel. Das hat mit dem Universum zu tun und auch damit, dass man hier so viele in Anführungszeichen verrückte Leute findet, die dem Unmöglichen so offen gegenüber stehen und den Blick zu den Sternen gerichtet haben und wenn man so will auch Träumer sind, was ich mir, wie ich glaube, auch bewahrt habe. In beiden Fällen einerseits das Zeichnen, wo ich mir Inspiration überall finde und das Thema auch satirisch, aber nicht bösartig, versuche zu Papier zu bringen, und andererseits aber auch ernsthaft als Schriftsteller mich mit den Geheimnissen dieser Welt beschäftige, weil es ja auch letztlich zu tun hat mit den ursprünglichsten Fragen: Woher kommen wir? Was bedeutet es ein Mensch zu sein? Wie sind wir zu dem geworden, was wir sind? Und letztlich: Was bringt die Zukunft?
3. Welche ist deine Lieblingsfigur und warum?
Gucky natürlich, wiederum mit WE verbunden. Umgekehrt hat WE auch den Rüsselmops sehr lieb gewonnen. Ich habe das Glück gehabt, WE über all die Jahrzehnte und verstärkt die 90er Jahre bis zu seinem Tod sehr freundschaftlich kennen zu lernen. Ich war sehr oft bei ihm in Salzburg, wo wir über Gott und die Welt und alles Mögliche philosophiert haben. WEs Witz und Humor und das Blitzen in den Augen hat er sich bis zum Schluss bewahrt. WE und ich waren, was den Humor betrifft, durchaus Seelenverwandte, was er auch so gesehen hat. Dies hat mich natürlich sehr motiviert. Es war ein Motor, eine Triebfeder auch für meine Arbeit. Bei Gucky erkenne ich sehr viel auch in WE wieder.
4. Wer ist dein Lieblingsautor und warum?
Nach dem zuvor Gesagten, nicht zu schwer zu erraten, dass WE dann natürlich mein Lieblingsautor ist innerhalb der PR-Serie.
5. Was liest du derzeit noch außer PERRY RHODAN? Liest Du noch andere Science Fiction-Bücher?
Ebenfalls ziemlich offensichtlich, dass dies EvD ist, aber natürlich auch andere, zu denen auch Andreas Eschbach gehört. Ich glaube »Das Jesus Video« hat uns alle begeistert. (Und zu Andreas gerichtete Antwort:) Was mich sehr ehrt ist, dass ich in einem Interview gelesen habe, dass Andreas Eschbach auch umgekehrt Bücher von mir gelesen hat und diese durchaus auch als Inspirationsquelle verwendet hat, was mich sehr freute. Gefreut hat mich auch, dass ich hier in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar sogar einige Bücher von mir gefunden habe. Ganz hinten irgendwo in der Däniken-Ecke. Mitunter ist mir dann auch schon gratuliert worden: »Also Herr Habeck, Ihr jüngstes Buch war ja wieder ein phantastischer utopischer Roman«. Die haben das völlig missverstanden, weil das, was ich da schreibe, meine ich natürlich im Ernst. (Allgemeines Gelächter im Hintergrund.) Wenn ich über Außerirdische in der Vergangenheit der Erde schreibe, dann ist dies bei mir dann nicht als Utopie gemeint. Das ist jetzt noch nicht überall vorgedrungen, aber es macht nichts. Ich werde auf dem Gebiet weitermachen und ich selbst bin von Zeitreisen und der Frage von Außerirdischen überzeugt. Morgen werde ich natürlich mit einem satirischen Seitenblick in meinem Vortrag meinen persönlichen Beweis für meine eigene Zeitreise vorlegen.
6. Wann kommst du einmal zum Stammtisch nach Mannheim?
Zunächst ganz herzliche Grüße an den Stammtisch. Auch bei mir ist die Entfernung natürlich ein Problem. Meine Freundin ist ja in Basel zu Hause und von Basel ist es natürlich leichter als von Wien aus. Aber nächstes Jahr ist ja der PR-Con in Wien und vielleicht klappt es ja dann umgekehrt. Und es wäre schön, wenn in Wien auch die Freunde aus Mannheim anzutreffen sind. Und die größte Freude wäre natürlich, wenn auch Andreas Eschbach (der zu den Interviewzuhörern gehörte) mit seiner Frau einen Abstecher nach Wien machen könnte. Die Einladung ist hiermit ausgesprochen und vielleicht kann ich Andreas Eschbach dazu noch hier in Wetzlar überreden.
(Antwort Andreas Eschbach aus dem Hintergrund: »Dies ist nicht mit Sicherheit auszuschließen.«)
(rs & gh)
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