Dienstag, 19. Januar 2016

Unterwegs mit Gucky 8: Gucky und die Sternenjäger


Gucky (© rp)
Sehnsüchtig dachte ich an die verpassten Sonnenuntergänge, die ich auf der Terrasse meines Bungalows am Goshunsee hätte erleben können. Mein Robobutler Alfred oder meine liebe Iltu hätten mir einen Karottensmoothie kredenzt und der leichte Wind, der von den startenden Raumschiffen auf Terrania Spaceport entsteht, hätte meine Hängematte leicht ins Schaukeln gebracht. Jedenfalls stellte ich mir das so vor, denn in Wirklichkeit werden die Stürme und das Tosen der startenden Raumschiffe und deren Triebwerke perfekt abgeschirmt und das Schaukeln der Hängematte verursachte ich in der Regel telekinetisch. Aber ich befand mich gar nicht zu Hause, sondern war unterwegs in diesem Paralleluniversum, in dem es keinen Perry Rhodan, außer in der Literatur, und keinen Mausbiber Gucky gab, außer in der Literatur. Ok, es gab mich schon, aber ich unterlag wegen des interuniversellen Übergangs dem Transformsyndrom und wurde als Plüschfigur von einer Veranstaltung zur nächsten getragen. Der PERRY RHODAN-Stammtisch aus Mannheim hatte mich gerufen und ich, als Helfer in der Not, unterstützte die Stammtischmitglieder bei ihren vielen Abenteuern gerne.

Und so lernte ich den »Spaceport Frankfurt« kennen, ich meine den Frankfurter Flughafen, auch Fraport genannt. Aber ich kann euch sagen, dass er in Zukunft »Spaceport Europa« heißen wird. Er wird der größte Raumhafen mit dem größten Passagieraufkommen und meisten Frachtgütern im Herzen Europas sein. Erst mit der Dolan-Krise im Jahre 2437, bei der viel Schaden auf den solaren Welten angerichtet wurde, sollte sich das ändern. Aber das ist eine andere Geschichte.


Aliens am Check-in
Der »Spaceport Frankfurt« hatte zu den »Airlebnistagen – Sternenjäger« eingeladen. So wollte ich es mir nicht nehmen lassen, den Trubel und das Treiben der vielen Terraner auf dem Flughafen zu beobachten. Viele Menschen kamen an und viele wollten mit einem dieser seltsamen rollenden Gleiter mit den großen Flügeln auf die Reise gehen. Diese »Großraumgleiter« heben nicht so einfach ab wie bei uns. Nein, sie müssen erst viel Schwung holen und erheben sich dann in die Lüfte fast wie der Albatros in dem Zeichentrickfilm »Bernhard und Bianca«, den ich mir mal mit Bully angesehen habe. Ebenso benötigen sie sehr viel Zeit, um von einem Ort auf Terra zum anderen zu kommen. Dabei stoßen sie noch so einen stinkenden Qualm aus, der aus dem Verbrennen des Treibstoffs in den Triebwerken herrührt. Zu Hause würden wir einfach einen Transmitter benutzen, um in Nullzeit die Strecke zu einem anderen Kontinent oder Ort zu überwinden und ganz abgasfrei. Bei uns stehen diese Gleiter im Museum. Ich glaube, dass keiner in der Zukunft so einen Gleiter wirklich hat starten sehen, außer in alten zweidimensionalen Filmen und Perry Rhodan und ich. Daher machten nicht nur Terraner, sondern auch Außerirdische viele »Holos« von Sehenswürdigkeiten.

Terminal 2 (© rp)
Mitten im Terminal 2 war für den PERRY RHODAN-Stammtisch Mannheim ein Platz vorgesehen. Nicht weit entfernt von den Check-in-Punkten der einzelnen Raumgesellschaften und mitten unter den vielen Bekannten und Freunden der anderen Science Fiction-Gruppen und -Vereine. Geschmückt wurde unser Stand von einem großen Perry Rhodan-Bild im Hintergrund. Perry ist darauf echt gut getroffen. So pilgerten Besucher und Reisende, Aliens und Touristen an uns vorbei, kauften sich noch etwas zu essen oder besuchten unseren Stand - Sternenjäger halt. So hat man diesen Tag auch »Sternenjäger - Airlebnistag« genannt. Und klar, mittendrin ich, Gucky, der größte Mausbiber aller Zeiten. Ich überwachte alles, damit alles mit rechten Dingen zuging und die Helfer des Stammtischs alles richtig machten. Die Besucher wollten mich alle im Nacken und hinter den Ohren kraulen, dass ich eine Kraulliste erstellen musste, da der Andrang so groß war. Aber auch wollten sie ominöse Stempel in ihren »Sternenjäger-Passport«. Keiner wusste genau, um was es eigentlich ging. Und so schickten wir einen Stammtischhelfer los, der alle Stempel-Stationen ausfindig machen sollte, damit wir die Sternenjäger richtig beraten konnten.

Guckys Sternenjäger-Passport
Als unser Kundschafter Andreas zurückkam, berichtete er uns von den unterschiedlichen Stationen, die von der ESA, der European Space Agency, betrieben wurden. Dort erhielt man einen »Sternenjäger-Passport« und musste diese Stationen, die auf dem Spaceport Frankfurt verteilt waren, anlaufen. Desweiteren einen Stempel in den Ausweis, wenn man eine schwierige Wissensfrage richtig beantwortet hatte. Für mich als Mausbiber war das eine ganz andere Herausforderung als sonst. Ich sollte niemanden durch die Halle schweben lassen, jemanden telepathisch ausspionieren oder teleportieren. Nein, mein Wissen über die prähistorische Raumfahrt war gefragt. Glücklicherweise hatte ich entsprechende Hypnoschulungen erhalten und Perry hatte mir so einige Kuriositäten darüber erzählt. Apropos, Hypnoschulung ist eine schnelle Art des Lernens aus der Zukunft. Man lernt im Schlaf.

Guckysitter Marion und Roman (© Oliver)
Klar machte ich mich in meiner Pause auch auf den Weg, um die Stempel für meinen Passport zu sammeln. Da es mit dem Teleportieren wegen des interuniversellen Übergangs momentan nicht so klappte, mussten Marion und Roman mich von Station zu Station tragen. An den Stationen wurde dann mein Wissen getestet. So wurde ich von jungen Frauen gefragt, wie denn die europäische Trägerrakete heißen würde. »Ariane« war die richtige Antwort. Das Kontrollzentrum der ESA, das in Darmstadt seit 1967 für den Betrieb sämtlicher Satelliten verantwortlich ist, nennt sich »ESOC«. Von ihr wird auch die Raumsonde »JUICE« geleitet werden, die 2022 zum Jupiter fliegen und dessen Monde Europa, Ganymed und Kallisto genauer betrachten soll. Klar, bei uns fliegt der Mausbiber kurz zum Frühstück zum Jupiter und ist zum Mittagessen wieder zu Hause. Das geht so schnell, wie die »ISS«, die Internationale Raumstation, die Erde einmal umrundet, nämlich 90 Minuten. Cool fand ich auch, dass die ESA sich nicht nur Richtung Weltraum orientiert, sondern auch Richtung Erde. Ab dem Frühjahr 2016 startet sie die Erdbeobachtungsmission »Sentinel 3«. Und schon hatte ich meine ganzen Stempel zusammen und nach einigen Krauleinheiten hinter den Ohren von besagten jungen Frauen, konnte es zurück gehen zu unserem Stand.

Guckys Robobutler Alfred (© rp)
Als ich unterwegs einen Moment Pause machte, traf ich doch tatsächlich den Prototypen von meinem Robobutler Alfred. Ich testete ihn gleich auf Reaktionsvermögen und auf die Fertigkeit Karottensmoothies zu mixen. Er schaute mich zwar an, aber mit dem Verständnis haperte es noch etwas. Da verließ ich mich doch besser auf die Mitglieder des PERRY RHODAN-Stammtischs Mannheim, die mich auch mit Spargelspitzen versorgten, meiner Lieblingsspeise. Ebenso schaute ich mir »NOX – The Robot« der größte Showroboter der Welt mit seiner Show an, der genau so groß ist wie unsere Kampfroboter, aber tanzen kann. Tanzen lasse ich meistens die bösen Roboter. Sehr interessant war die Multimediashow des ESA-Astronaut Prof. Dr. Reinhold Ewald, der die Besucher in die Schwerelosigkeit des Weltalls entführte. Bei Gelegenheit besuche ich mit ihm ein Schwimmbad mit schwerelosem Wasser und Luftblasen in Terrania. Interessant fand ich auch Europas »Rosetta-Kometenjäger«. Aber lange konnte ich hier nicht verweilen, denn es gab noch einige Filme in der Space Lounge zu schauen, unter anderem »Die Mission von Astronaut Alexander Gerst«.

Gucky, Marion und Verena Themsen am Infostand (© rp)

Da ich die Helfer des Stammtischs und die PERRY RHODAN-Autorin Verena Themsen nicht alleine mit den vielen Besuchern lassen wollte, ging es recht schnell zurück. Verena und ich verteilten Autogramme und die Helfer vom PERRY-Stammtisch standen mit Rat und Tat zur Seite. So mancher Besucher wollte Genaueres über PERRY RHODAN und mich wissen. Die wichtigsten Fragen waren, wie denn jetzt das »Dimesextatriebwerk« funktionieren würde und wann es endlich einen PERRY RHODAN-Film im Kino zu bewundern gäbe. Wir verteilten kostenlose Leseproben und Broschüren über die Serie und ließen so manches Herz von kleinen und großen Fans höherschlagen. Leider durfte ich hier im »Spaceport Frankfurt« aus Sicherheits- und Brandschutzgründen nicht »spielen«. Aber alles war sicher, denn ich, Gucky, der größte Mausbiber aller Zeiten, beantwortete nicht nur alle Fragen, sondern sorgte für die Sicherheit und überwachte mit meinen telepathischen Kräften alles.

Bevor ich abends zum nächsten Abenteuer im Multiversum aufbrach, beauftragte ich die Mitglieder des PERRY RHODAN-Stammtischs, vielen Dank an VPM, Fraport und allen Unterstützern, die dies kurzfristig ermöglicht haben, auszurichten.
 

 
Gucky, Marion, Roman und Verena Themsen (© Martin Black)         



(rp)

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