Sonntag, 30. Juni 2019

Ende gut, alles gut? – Betrachtungen zu den finalen Romanen der PERRY RHODAN-Zyklen (Teil 3)

Der Zyklus um die Heliotischen Bollwerke endet mit der titelgebenden »Katastrophe im Deltaraum«, betrifft Perry Rhodan zwar nicht direkt, hat aber Auswirkungen auf seine Rolle im Thoregon-Großzyklus.


Der Zyklus »Der Sechste Bote« endet für Perry Rhodan als ebensolcher eher unspektakulär, da »Quotors letzter Kampf« einer der wenigen Finalromane ist, in dem Perry Rhodan nicht mitspielt. Auch ohne Perry gelingt Swen Papenbrock dennoch ein recht dynamisches und zum Zyklusende passendes Titelbild. 








Wesentlich persönlicher wird es für Perry Rhodan dafür wieder am Ende des MATERIA-Zyklus. Die Geburt seines Sohnes Delorian mitzuerleben, wird Rhodan verwehrt. Perry Rhodan und seine Kinder, ein stets schicksalhaftes Thema der Serie. Swen Papenbrock gelingt für diesen Abschlussroman ein ebenso schicksalhaftes Titelbild, das den berühmten Sense of wonder des Romans und der Serie einfängt und zugleich eine Hommage oder Anleihe an Stanley Kubricks bzw. Arthur C. Clarkes »2001: Odyssee im Weltraum« darstellt.

Der Zyklus »Die Solare Residenz« fordert im Finale Perry Rhodan als Gefangenem von SEELENQUELL einiges ab. Das begleitende Titelbild von Ralph Voltz zeigt zwar nichts von dieser Dramatik, bietet jedoch eine interessante Variante der Kugelraumer-Motivik.





 

Mit dem Roman »Düstere Zukunft« endet nicht nur der Zyklus um das Reich Tradom, zugleich bildet der Roman das Finale des Großzyklus um Thoregon. Ein passend zum Titel selten düsteres Finale in der Serie. Immerhin gibt es auch gute Nachrichten: so kehrt beispielsweise der Mars wieder zurück. Doch im Hinblick auf die kosmokratischen Prophezeiungen für die Zukunft droht Perry Rhodans Menschheit wohl die ein oder andere negative Veränderung. Und im privaten Bereich sieht es für Perry auch nicht unbedingt positiv aus, stellen er und seine Lebensgefährtin Mondra Diamond doch fest, dass sie sich auseinandergelebt haben. Ralph Voltz fängt diese insgesamt eher düstere Stimmung in einem passenden Titelbild ein.



Geradezu harmonisch und versöhnlich endet dafür der Sterneozean-Zyklus mit dem Fortgang der Sternenozeanvölker Richtung mystisches Ahandaba. Passend dazu verewigte Swen Papenbrock auf dem Titelbild zu PERRY 2299 den kurz zuvor verstorbenen Serienmitbegründer Clark Darlton.





PERRY RHODAN-Roman 2399 ist ebenso einer der wenigen der Serie, in der Perry Rhodan selbst keine größere Rolle spielt. Rhodans Weggefährte Atlan muss dagegen eine äußerst unangenehme Mission übernehmen, die Perry Rhodan vermutlich überfordert hätte. Man könnte es als Umkehrung und Anspielung auf das Finale in Heft 299 sehen. Der letzte Roman des TERRANOVA-Zyklus bedeutet zugleich das titelgebende »Finale für einen Dual«, worin im wahrsten Sinne des Wortes Perry Rhodans Sohn Roi Danton beteiligt ist. Dass Perry Rhodan ein nicht gerade unkompliziertes Verhältnis zu seiner Familie hat, das erfährt er bereits mit seinem ersten Sohn Thomas Cardif. Und bezüglich Roi Danton … nun ja, Rhodan und seine Familie: es bleibt kompliziert und oftmals tragisch.





Ein persönliches Opfer im titelgebenden Finale des Negasphäre-Zyklus bringt Perry Rhodan als er seiner Ritteraura beraubt wird. Rhodan besiegt dagegen eine Superintelligenz und wie er es sich auf Nachfrage seiner Lebensgefährtin Mondra wünscht, gibt es bis zum nächsten Zyklus tatsächlich mehr oder weniger einhundert Jahre Frieden. Entsprechend optimistisch blickt Perry auf dem von Swen Papenbrock gestalteten Titelbild in Richtung des nächsten Zyklus.



Der Stardust-Zyklus endet mit der Teilung von ES und für Perry insgesamt recht positiv und wenig opferreich.

Persönlicher wird es dagegen für Perry am Ende des Neuroversum-Zyklus. Rhodans sowieso »spezieller« Spross namens Delorian schafft sich in PERRY RHODAN-Roman 2699 gar sein eigenes Universum, was im Titelbild von Swen Papenbrock eingefangen wird. Delorians Mutter Mondra Diamond begleitet ihren Sohn außerdem und verlässt damit ihren Lebensgefährten Perry Rhodan ziemlich endgültig. Ein Zyklusfinale der Abschiede könnte man es nennen, denn auch Alaska Saedelaere tritt eine ungewisse Reise möglicherweise ohne Wiederkehr an.


Finalroman 2799 bietet kein abschließendes Zyklusende wie eher üblich, sondern sozusagen einen sanften Übergang in den nächsten Zyklus, wo die Handlung im Grunde direkt aufgegriffen und fortgesetzt wird ohne großen Einschnitt oder gar Zeitsprung.

Immer wieder gibt es PERRY RHODAN-Romane, die von zwei Autoren verfasst werden, beispielsweise der Jubiläumsband 1300 »Die Gänger des Netzes« von den damaligen Exposé-Autoren Kurt Mahr und Ernst Vlcek.

»Zur letzten Grenze« von Oliver Fröhlich und Christian Montillon ist der erste Abschlussroman eines Zyklus, der von zwei Autoren verfasst wurde; mit einem für eine Zyklusfinale übrigens recht passenden Titel und ebenso passenden Titelbild von Swen Papenbrock.



Am Ende des Jenzeitige Lande-Zyklus wird es geradezu grenzüberschreitend kosmisch, wobei Perry in 2874 »Thez« beinahe schon bodenständig und routiniert das Sol-System verteidigt, während Atlan für das kosmische Geschehen zuständig ist. Für Perry nimmt der Zyklus allerdings ein durchaus dramatisches und zumindest vorübergehend »finales Ende«. »Thez« ist dabei gleich der nächste Finalroman, der von zwei Autoren verfasst wurde; diesmal von den Exposé-Autoren Wim Vandemaan und Christian Montillon.



Das Finale um die Sternengruft im gleichnamigen Zyklus und Abschlussroman 2899 endet durchaus dramatisch, was auch im Titelbild von Arndt Drechsler anklingt. Insgesamt endet der Kurzzyklus aber glücklich für Perry und seine Mitstreiter. Gucky muss seinen Opfergang nicht antreten und der Retter des Universums bleibt der Serie erhalten. Andere Mitstreiter Rhodans dagegen bleiben zurück.

Vor dem dritten »Tausender« der Serie, PERRY 3000 mit dem Titel »Mythos Erde«, wartet der Genesis-Zyklus mit einem so ziemlich alle losen Handlungsfäden aufgreifenden Finale auf und setzt zugleich Kurs in die nächste Ära. Das Titelbild ist dabei wenig spektakulär und erinnert in Aufbau und Motiv an das Cover von PERRY 2522 »Winter auf Wanderer« (beide von Dirk Schulz gestaltet).


 

Nach einem eher unaufgeregten, dennoch spannenden Auftakt zum Mythos-Zyklus darf man gespannt sein wie kosmisch, dramatisch und verlustreich sich das erste Finale nach PERRY 3000 gestalten wird; vielleicht ja auch umgesetzt in einem entsprechenden Titelbild.









 



(gh & rf)








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